Donnerstag ist Reisetag. Und der Tag des großen Wiedersehens, ein Wiedersehen mit Professorin 1000, auf den wir auf halben Weg zwischen Leipzig und Witzenhausen treffen wollen. Die Kommunikation mit der heiß und innig erwarteten Professorin ist lückenhaft, außerdem muss eine ausführliche Sexismus-Debatte geführt werden. Aber all das wird bewältigt und sich auf die Reise begeben.
Das Ziel heißt Nordhausen. Niemand im Institut war ein solcher Ort bekannt. Die Karte wusste jedoch Bescheid und wies uns meisterlich den Weg. Als wir uns weit genug ins gefühlte Zentrum dieser doch erstaunlich ‚bergigen‘ (für Bremer Verhältnisse) Stadt vorgewagt hatten, wurde uns schlagartig klar, dass wir eine geheime Verbindung zu Nordhausen besitzen. Zwei riesige Schnapsflaschen, die über der Nordhäuser Kornbrennerei wie Zwillingsphallussymbole hervorragten verrieten es uns.
Damit wir nicht hungrig der Ankunft unserer heißbegehrten Professorin harren mussten, wurde in der Kornstadt ein chinesisches Restaurant gesucht, auch gefunden und sich am dortigen, üppigen Buffet gelabt. Und auch Professorin 1000 konnte irgendwann glücklich zu uns stoßen.
Auf den wiedervereinigten Rückweg zum ’sehr blauen‘ (so die Antwort eines Institutsmitglieds auf die Frage der ADAC-Hotline-Dame welche Farbe denn der Wagn hätte, besagtes Mitglied hat damit sowas von Recht, befand das Institut später. Es ist ein wirklich erstaunlich blauer Bus) Gefährt wurde noch ein spannendes Schild entdeckt, welches von der Institutsleitung sogleich zum ‚deutschesten Schild der Welt‘ gekührt wurde.
Deutschland in drei Begriffen – mehr auf den Punkt geht es nicht.
Nach dieser Entdeckung wurde ausgiebig Pause am Bus gemacht, ist ja auch anstrengend, so eine Stadt mit Höhenunterschieden, macht auch ganz wirr im Kopf.
Die Nacht wurde in einem befreundeten Hippiehaus auf dem Land verbracht. Mit Kindern und Hunden und Bier. Und wo Hunde und Bier sind, da liegt auch gerne Punkrock in der Luft, solang die Hunde zottelig und das Bier günstig ist, beides war gegeben. Und irgendwie punkrockige Landhippies zu sein, das schafft nicht jeder. Respekt. (dafür.)